Waldwandel / Forest Flux
Augmented-Reality-Kunstwerk, Tamiko Thiel und /p, 2023
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Erstausstellung 03 Feb. - 27 Aug. 2023 in "Flowers Forever", Kunsthalle München
Von 07 Juni-20 Juli 2024 ist die AR auf dem eigenen Smartphone sichtbar:In "Between now and the future," zusammen mit Gemälden von Gretta Louw
@ Yvonne Hohner Contemporary, kuratiert von Anabel Roque Rodríguez.
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Entwickelt in Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten,* bietet Waldwandel / Forest Flux eine immersive Begegnung mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die bayerischen Wälder.
Die Fichte (Picea abies), lange Zeit der Brotbaum der bayerischen Forstwirtschaft, wird in der von uns geschaffenen trockeneren und heißeren Umgebung kaum mehr zu finden sein. Ihre zahlreichen kegelförmigen Blüten (eine Art Proto-Blume) und der daraus entstehende Pollennebel der letzten Jahre resultiert vermutlich aus einem Lebenserhaltungstrieb der Fichte heraus.
Försterinnen und Förster planen nun mit anderen heimischen Baumarten den "Klimawald" der Zukunft. Als Waldmanager fördern sie bekannte Arten wie Eiche, Buche und Tanne, aber auch weniger bekannte Baumarten.
Die Elsbeere (Sorbus torminalis) ist eine unbekanntere heimischen Baumart, die in diesem Kunstwerk zu sehen ist. Ihr wertvolles Hartholz wird u. a. für Musikinstrumente, Billardstöcke, Messinstrumente und Einlegearbeiten verwendet. In Großbritannien ist sie durch die "Chequers Inns" etwas bekannter - wo früher ein alkoholisches Getränk, das aus den Früchten des Baumes gewonnen wird, serviert wurde. Die Elsbeere wird mit den zukünftigen Klimabedingungen vermutlich gut zurechtkommen. Wie im Kunstwerk zu sehen werden ihre üppigen Blüten bestäubende Insekten anlocken und ernähren. Ihre Früchte werden zudem anderen Waldbewohnern als Nahrung dienen.
Das Kunstwerk stellt auch einen weniger bekannten Bestäuber der Elsbeerenblüten in den Fokus: den leuchtend grünen Rosenkäfer (Cetonia aurata). Er fungiert nicht nur als Bestäuber, er baut auch Kompost und verottendes Holz ab. Honigbienen und ihre Bedeutung für das Ökosystem stehen außer Frage - es gibt aber auch andere Bestäuber wie Wildbienen und andere Insektenarten (Käfer, Fliegen, Schmetterlinge, Motten, Wespen usw.), die ökologische Nischen bedienen, die Honigbienen nicht besetzen. Sie leisten so einen wichtige Beitrag für die Gesundheit des Waldes.
Gefördert durch großzügige Zuschüsse der Bayerischen Staatsforsten und des Sundance Institute Interdisciplinary Program mit Unterstützung des Unity Charitable Fund/Tides Foundation.
Vielen Dank an Skylla und Lametta für die 3D-Pflanzenmodellierung und an spec.studio für die 3D-Insektenmodellierung und -animation! * Die Bayerische Staatsforsten bewirtschaften mit rund 2.400 Beschäftigten den bayerischen Staatswald, insgesamt rund 805.000 Hektar. Oberstes Prinzip bei der Bewirtschaftung des Waldes ist die Nachhaltigkeit, das heißt wir entnehmen dem Wald nicht mehr Holz als nachwächst. Im Rahmen des Waldumbaus wandeln wir Fichtenreinkulturen in stabile, klimatolerante und gemischte Waldbestände um – wir gestalten den Klimawald der Zukunft. So schaffen und sichern wir zudem Lebensraum für viele Arten und erhöhen die Biodiversität. Unsere Wälder speichern aber auch Trinkwasser, produzieren saubere Luft, schützen vor Lawinen und sind für Menschen ein unschätzbarer Ort zum Auftanken und Ruhe finden.